Gugak bedeutet wörtlich "nationale Musik" und umfasst eine enorme Bandbreite von Stilen, von der feierlichen Hofmusik bis hin zur energetischen Volksmusik. Im Gegensatz zur westlichen Musik, die oft auf mathematischen Strukturen basiert, ist Gugak tief mit dem Rhythmus der Natur und des menschlichen Atems verbunden. Es ist eine Musik, die Raum zum Atmen lässt und die "Han" (tief empfundenes Leid und Hoffnung) der Koreaner ausdrückt.
Aak: Die Musik der Könige
Die Hofmusik (Aak oder Jeongak) wurde bei Palastzeremonien und Schreinfesten aufgeführt. Sie zeichnet sich durch extrem langsame Tempi und eine würdevolle Atmosphäre aus. Das berühmteste Beispiel ist Jongmyo Jeryeak, das königliche Ahnenritual, das seit über 500 Jahren fast unverändert erhalten ist. Es ist ein multisensorisches Erlebnis aus Musik, Tanz und Ritual.
Minsogak: Die Stimme des Volkes
Im Gegensatz dazu steht Minsogak (Volksmusik), die voller Energie und Emotionen ist. Pansori, der epische Gesang, ist ein Wunder an Ausdruckskraft, bei dem ein Sänger nur mit einem Trommelbegleiter (Gosu) stundenlange Geschichten erzählt. Samulnori, das Spiel der vier Perkussionsinstrumente, ist so kraftvoll, dass es die Zuschauer oft zum Tanzen bringt.
Gayageum: Die Königin der Saiten
Die Gayageum mit ihren 12 Saiten aus Seide ist vielleicht das bekannteste Instrument Koreas. Ihr Klang ist sanft, wehmütig und zugleich brillant. In unseren Workshops können Gäste die Grundlagen des Zupfens erlernen und die subtilen Nuancen dieses wunderbaren Instruments spüren.
Zeitgenössisches Gugak: Die Fusion
Heute erlebt Gugak eine Renaissance durch die Fusion mit Jazz, Rock und elektronischer Musik. Bands wie "Leenalchi" oder "Jambinai" zeigen, dass diese alten Instrumente auch im 21. Jahrhundert unglaublich modern klingen können. Wir führen Sie zu den Hotspots der modernen Gugak-Szene in Seoul.